Rene Schappach -der Führer über den Fluss
„Ich weiß, wo’s langgeht. Aber nur für Bares! Mäuse!“ Schon kommt der erste Lacher in einem Stück, in dem die Zuschauer vorerst vermuten, es ginge nur um „tot“ernste Themen in der RambaZambaOper „Orpheus ohne Echo“. Und der Acheron ist René Schappach, ein kleiner, kräftiger Mann, der mit seinem Witz und seiner Begabung für Pointen stets überrascht. Seit 1994 spielt er in meiner Theatergruppe, fast 10 Jahre also. Und mit jeder neuen Rolle bestätigt er sein Talent und seine Leidenschaft für das Theater. Angefangen hat es in „Kkaffee Leben und Tod“. In der Rolle des Geizigen wurde schon deutlich, dass René trotz sprachlicher Seltsamkeiten profane Wahrheiten des Lebens wie „Sprüche des Volkes“ äußern kann. Diese Fähigkeit, die „heiligen“ Themen mit „profanen“ Wahrheiten zu kontern, konnte René in „Medea - Der tödliche Wettbewerb“ als Regisseur, der „gleich drei Könige“ darstellen will, in einer der schönsten Szenen ausspielen. „Ich weiß, wie man einen König spielt, da brauch ich Dich (den Staatsschauspieler) doch nicht dazu“. René befragt immer die feststehenden großen Figuren und Phrasen und holt sie auf die Erde. Das macht seinen liebenswerten Witz aus, seine streng geformten Figuren, die ihn – spätestens mit der glänzenden Bürgermeisterrolle in „Mongopolis“ als Charakterdarsteller ausweisen. Mit einer erstaunlichen Präzision und plebejischem, falstaff’schem Witz beherrscht René den Rhythmus seiner Figuren und des Stückes und führt die Truppe durch die Aufführungen: als Regisseur in Medea, als Acheron in Orpheus und als Bürgermeister in Mongopolis. Shakespeare hätte seine Freude an diesem Schauspieler, der übrigens das Down Syndrom hat.
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