Theatergruppe um Gisela Höhne.Nach zwölf Jahren gemeinsamer Theaterarbeit standen diese Schauspieler/innen kürzlich auf der Bühne der Akdemie der Künste und feierten die glanzvolle Premiere ihres utopischen thrillers „Mongopolis“. 1996 nahm an dieser Stelle das ganze Ensemble den Förderpreis der Akademie entgegen. Frech, unsentimental, virtuos und tief berührend spielten sie jetzt die Geschichte ihrer möglichen Abschaffung. Am Ende wurden die Gesichter groß auf die Rückwand projeziert, das Publikum soll auswählen, wer geboren werden soll. Ein Moment absoluter Stille im Publikum. Da stehen sie und blicken auf uns durch ihre Rolle hindurch direkt in unser Herz: Schauspieler mit Down Syndrom, mit Anfallsleiden, mit ungeklärten Diagnosen, aber all das spielt keine Rolle. Wir sehen Menschen, mit anderen Gesichtern als wir es gewöhnt sind, keinem Ideal entsprechend, offen, verletzlich, schön. Zwei Theater-Stunden hatte man das Anders-Sein vergessen. Schauspieler der besonderen Art.
Gerade waren sie zurück von erfolgreichen Gastspielen in Graz, Gmunden, Mainz und Espelkamp. Im November spielen sie auf dem Festival euro-scene in Leipzig, im Dezember in Rom. Unsere Reise begann bereits vor zwölf Jahren, als das erste Boot von RambaZamba in See stach mit der Premiere von „Prinz Weichherz“ im Deutschen Theater. Seitdem haben wir an vielen Ufern angelegt, 1993 „Ein Winternachtstraum“, 1995 „Kkaffee Leben und Tod“ erstmals mit der Bühnenbildnerin Angelika Dubufe, die seitdem mit im Boot sitzt und die Anlege- und Spielplätze für die Schauspieler/innen zaubert, 1995mit Klaus Erforth gemeinsame Inszenierung der Revue „Die Liebe geht durch den Magen“, 1997 „Medea – Der tödliche Wettbewerb“, hier steigen ins Boot der Komponist Jacob Höhne und Beatrix Brandler, vorerst mit Masken und Requisiten, später übernimmt sie auch die Kostüme und gestaltet MONGOPOLIS zu einem gelungenen Ausstattungs-Comic. Für Medea erhält die Gruppe 1999 den Sonderpreis der Jury des Festivals „Politik im freien Theater“. 1999 „Weiberrevue“, musikalische Narren steigen ein und bleiben auf Fahrt, so Bianca Tänzer als musikalische Leiterin, Anna-Katharina Kaufmann mit ihrer wunderbaren Geige und andere Musiker. 2001 die erste RambaZamba – Oper„Orpheus ohne Echo“, , 2003 „Von Puppen und Perfekten“, Begegnungen in Mongopolis“ zwei performances im Stadtbad Oderberger Straße und nun „Mongopolis Fisch oder Ente. , Gastspiele führte die Theatergruppe in viele Festivalorte und Theater u.a. Lissabon (Expo), Akademietheater Wien, Stuttgart, Freiburg, Thaliatheater und Kampnagelfabrik Hamburg, Weimar, Dresden, Graz, Mainz, Trier, München Freising und Brixen. Daneben sind wir auch für kleine Auftritte zu buchen.
Es ist schon eine lange und schöne Reise mit diesem Narrenschiff, und einige wie Moritz Höhne, Franziska Kleinert, Grit Burmeister, Martin Lindner und Michael Wittsack sind von Anfang an dabei. Jeder Dazugekommene war ein Reichtum: Joachim Neumann, Rene Schappach, Patricia Schulz, Hans-Harald Janke und und und…Sie alle haben mit ihren unverwechselbaren Schicksalen und Persönlichkeiten das Schiff auf Fahrt gehalten und die Reise mitbestimmt. Über sie alle will ich berichten, nach und nach, ihre Gesichter zeigen, ihren Namen und ihre Theater-Biographie zusammenbringen.